Ist hartes Wasser ungesund?

Wasser ist das Lebenselixier und spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. In vielen Regionen der Welt wird jedoch hartes Wasser als problematisch angesehen. Es gibt zahlreiche Mythen und Missverständnisse rund um hartes Wasser, von gesundheitlichen Bedenken bis hin zu praktischen Problemen im Haushalt. Doch wie ungesund ist hartes Wasser wirklich?

Was ist hartes Wasser?

Wann Wasser als weich bzw. hart bezeichnet wird, ist in Deutschland einheitlich geregelt und wird im „Grad deutscher Härte“ gemessen. Bis zu einem Messwert von 8,4 °dH gilt das Wasser als weich, ab 8,5 °dH bis 14,6 °dH als mittel und ab 14,6 °dH entsprechend als hart.

 

Hartes Wasser enthält eine hohe Konzentration an gelösten Mineralien, insbesondere Calcium und Magnesium. Diese Mineralien gelangen durch das Versickern von Regenwasser durch kalk- und dolomithaltige Gesteinsschichten ins Wasser.

 

Der Härtegrad des Wassers variiert in Deutschland stark je nach Region. Wie hart oder weich Ihr Wasser ist, können Sie mittels geeigneter Teststreifen feststellen. Auf der Webseite www.wasserhaerte.net können Sie zudem einfach den Härtegrad des Wassers in Ihrer Stadt recherchieren.

Die häufigsten Mythen über hartes Wasser

Mythos 1: Hartes Wasser ist ungesund
Eine weit verbreitete Annahme ist, dass hartes Wasser ungesund sei und zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen kann. Dies ist jedoch nicht korrekt. Im Gegenteil – die in hartem Wasser enthaltenen Mineralien, wie Calcium und Magnesium, sind für den menschlichen Körper essentiell und tragen zur Gesundheit bei. Calcium ist wichtig für die Knochengesundheit und die Zahnentwicklung, während Magnesium eine Schlüsselrolle bei der Muskel- und Nervenfunktion spielt. Tatsächlich kann hartes Wasser also eine wertvolle Quelle für diese wichtigen Mineralien sein.

 

Mythos 2: Hartes Wasser verursacht Hautprobleme
Ein weiterer Mythos ist, dass hartes Wasser Hautprobleme wie Trockenheit, Juckreiz und Ekzeme verursacht. Dies beruht auf der Annahme, dass die Mineralien im Wasser die Haut reizen und Rückstände von Seifen und Shampoos hinterlassen.

 

Während hartes Wasser tatsächlich dazu führen kann, dass sich Seifenrückstände auf der Haut ablagern, ist es unwahrscheinlich, dass es direkt Hautkrankheiten verursacht. Die Verwendung von geeigneten Hautpflegeprodukten und das gründliche Abspülen können helfen, Rückstände zu entfernen. Für Menschen mit empfindlicher Haut oder bestehenden Hauterkrankungen kann jedoch weiches Wasser manchmal von Vorteil sein.

 

Mythos 3: Hartes Wasser schadet Haushaltsgeräten und Rohrleitungen
Es stimmt, dass hartes Wasser Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten und Rohrleitungen verursachen kann. Diese Ablagerungen können die Effizienz von Geräten wie Wasserkochern, Waschmaschinen und Geschirrspülern verringern und letztlich zu Schäden führen.

 

Doch es gibt einfache Lösungen, um diesem Problem entgegenzuwirken. Regelmäßige Wartungen und die Verwendung von Wasserenthärtern oder speziellen Reinigungsmitteln können helfen, Kalkablagerungen zu reduzieren und die Lebensdauer von Geräten zu verlängern. Dies bedeutet jedoch nicht, dass hartes Wasser grundsätzlich schädlich für die Haushaltsinfrastruktur ist – es erfordert lediglich etwas mehr Pflege.

 

Mythos 4: Hartes Wasser schmeckt nicht
Neben gesundheitlichen und technischen Aspekten gibt es auch den Mythos, dass hartes Wasser den Geschmack von Getränken wie Kaffee und Tee negativ beeinflusst. Tatsächlich kann hartes Wasser den Geschmack verändern. Doch dies ist nicht unbedingt schlecht.

 

Viele Kaffee- und Teeliebhaber bevorzugen sogar hartes Wasser, weil die Mineralien im Wasser dazu beitragen können, den Geschmack zu verstärken. Calcium und Magnesium können die Aromen hervorheben und dem Kaffee eine vollere Geschmacksnote verleihen. Allerdings kann zu hartes Wasser den Kaffee auch bitter machen, weshalb ein ausgewogenes Verhältnis wichtig ist. Auch einige Teesorten profitieren von den Mineralien und entwickeln einen kräftigeren Geschmack, während andere empfindlich auf die Wasserhärte reagieren und einen leicht metallischen Geschmack annehmen können.

 

Auch der Geschmack von Trinkwasser selbst kann durch die enthaltenen Mineralien beeinflusst werden. Viele Menschen bevorzugen den „frischen“ Geschmack von hartem Wasser, der durch die natürliche Mineralzusammensetzung entsteht.

Das Verhältnis macht den Unterschied

Wie so oft ist also das Verhältnis der einzelnen Komponenten entscheidend. Hartes Wasser ist keineswegs ungesund und bietet sogar einige Vorteile durch den hohen Mineralgehalt. Lediglich unsere Haushaltsgeräte und Rohrleitungen können auf Dauer durch zu hartes Wasser Schaden nehmen. Glücklicherweise gibt es heutzutage gut entwickelte Filtersysteme, die unsere Geräte vor Kalkablagerungen schützen.

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